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MUT

Um das Leben erfolgreich meistern zu können, im ganz Alltäglichen und besonders in Krisenzeiten, braucht es MUT. Das schreibe ich, nachdem ich über mehrere Wochen diverse größere und kleinere Katastrophen und Krisen überstanden oder uns als Familie durch sie hindurch geleitet habe und mir gerade heute der Mut so sehr fehlt. Und ich mir deshalb sehr genau darüber im Klaren bin, was mir der MUT bedeutet.

 

Mut macht stark. Nicht etwa übermütig oder großspurig, sondern gerade genau so stark, sich dem zu stellen, was aktuell Sache ist. Ohne Mut nehmen Zweifel, Sorgen und Kummer überhand. Das kann bei mir dazu führen, dass mich das lähmt. Mir jede positive Perspektive nimmt. Mit Mut sind Zweifel, Sorgen und Kummer auch da… aber mit Mut lässt es sich viel leichter mit ihnen aufnehmen.

Mut geht gerne Hand in Hand mit Motivation und Zuversicht. Mut hilft, das Selbstbewusstsein zu stärken. Mut bringt neue Ideen zur Problemlösung hervor. Und damit fördert Mut das kreative Krisenmanagement enorm!

Und, auch das verstehe ich zunehmend besser: Mut und Selbstliebe sind ein wunderbares Paar. Mit den beiden im Team kann mich so schnell nichts umhauen. In die Knie zwingen... vielleicht, aus der Spur geraten... möglicherweise. Das Fundament aber steht. Unerschütterlich!

 

Doch woher den Mut nehmen, wenn er gerade fehlt?

Manchmal hilft Abstand. Eine Runde Spazierengehen (raus an die frische Luft und atmen!) schafft Abstand zur belastenden Situation und hilft, sich zu regenerieren und auch, sich neu zu positionieren. Ich liebe es, eine Runde in den Wald zu gehen. Die besondere Atmosphäre ist für mich die beste "Medizin", um abzuschalten und mich zu erholen. Und wenn das nicht möglich ist, dann tut es auch, vor die Haustür zu treten und sich zu dehnen und zu strecken und bewusst zu atmen.

Manchmal hilft schlafen. Ausgeruht erscheinen die größten Katastrophen viel kleiner und bewältigbarer, während, wenn ich hundemüde mit den letzten Reserven an Energie unterwegs bin, dann schon eine nicht aufzufindende Parklücke reicht, mich gefühlt an den Rand eines Nervenzusammenbruchs zu bringen.

Manchmal hilft es, die anstehenden Aufgaben in kleine Schritte zu zerlegen. Mut kann zerfallen, wenn die Aufgabe allzu groß wird und Mut wächst, wenn kleine Teilschritte erfolgreich erledigt sind.

Manchmal hilft auch gutes Zureden mit dem Blick auf vergangene Situationen, die bereits bewältigt wurden. Wenn es damals geklappt hat, warum sollte ich dann jetzt aufgeben? Oder auch: Ich habe schon so Vieles bewältigt und daraus so viel gelernt - ich werde einfach mit dem, was ich heute kann und weiß, so gut es geht machen, was ansteht.

 

Und das ist das Stichwort: MACHEN! Denn ganz oft gilt ganz schlicht: nicht nachdenken, nicht rätseln, nicht planen, nicht zögern – sondern einfach MACHEN!

 

Um aus einer Krise, die viel zu groß und viel zu beängstigend scheint, wieder herauszukommen, kann es helfen, irgendwie irgendwo anzufangen. Den ersten Schritt zu machen, um vom „ich weiß echt gar nicht mehr weiter“-Modus (gelähmt sein) zu „ich guck mal, was passiert, wenn ich das mache“-Modus (in Bewegung sein) zu kommen. Und Veränderungen ergeben sich wirklich nur, das ist eine meiner erlebten und grundlegenden Lebensweisheiten, wenn ICH in Bewegung komme, etwas anstoße, Energie einbringe. Der erste Schritt darf klein sein, Hauptsache ich würdige ihn als solchen. Und das ist das Zweite, was wirklich hilft: mich selbst würdigen und anerkennen. Ich bringe alles mit, was es zur Bewältigung dieser neuen Herausforderung braucht. Falls das nicht ausreicht… lerne ich eben dazu. Niemand kann alles, nobody is perfect, ich muss das auch nicht, doch ich muss mich auch nicht verstecken oder klein machen! Es ist mein Leben - es ist meine Aufgabe. Und für das Leben gibt es nicht richtig oder falsch, nicht gewinnen oder verlieren. Das Leben will gelebt werden. Mein Leben will gelebt werden. Von MIR!

In meinem Kalender steht just am Ende dieser Woche:

„DU KANNST!

ENDE der Geschichte.“

Ich nehme das wörtlich und… mir macht das Mut. Ihnen wünsche ich das auch!

 

 

(Anmerkung: MUT ist eines der "Kapitel", an denen ich gerade schreibe. Jedes Kapitel hat eine besondere Eigenschaft zum Thema und zusammengefasst ergeben sie ein Buch mit dem Arbeitstitel "An meine Kinder". Dahinter steht die Idee, Gedanken, Erfahrungen und Wertvorstellungen "aus dem Leben für das Leben" zu formulieren und weiterzugeben. Da Mut eine Eigenschaft ist, die es derzeit notwendig braucht, habe ich mich entschieden, das hier und heute im Blog zu veröffentlichen.)